Die globale Wirtschaftskrise hat den Glauben an zwei grundlegende Theorien der Volkswirtschaftslehre erschüttert: dass Menschen für gewöhnlich rational entscheiden und dass die unsichtbare Hand des Marktes Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage zuverlässig ausgleicht. Von diesen und anderen Annahmen müssen wir uns verabschieden und stattdessen einen neuen Ansatz verfolgen – den der Verhaltensökonomie. Sie beruht auf der Annahme, dass Menschen grundsätzlich unvernünftig sind und von falschen Wahrnehmungen geleitet werden, derer sie sich selbst gar nicht bewusst sind. Dieser aufstrebende Forschungsbereich bietet eine völlig neue Sicht auf die Art und Weise, wie Menschen und Unternehmen tatsächlich funktionieren. Durch Experimente können Manager ihre Annahmen über Kunden, Mitarbeiter und Geschäftsmodell überprüfen. Die meisten Führungskräfte gehen davon aus, dass Kunden, Mitarbeiter und Wettbewerber rational handeln. Doch das Gegenteil ist der Fall, wie zahlreiche Experimente der Verhaltensökonomie belegen. Führungskräfte sollten die Erkenntnisse dieser neuen Disziplin nutzen, um Preispolitik, Produkteinführungen und Personalarbeit zu optimieren.
Verhaltensökonomie
Vom rechten Umgang mit der Unvernunft
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