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Editorial 09/2017

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

alle reden vom autonomen Fahren auf der Straße, dabei ist die Schiene seit 30 Jahren Vorreiter in Sachen Automatisierung: So bringt es Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, für gewöhnlich auf den Punkt. Dass die Automobilbranche den Begriff besetzen konnte, ist das Resultat von effektiver Lobbyarbeit und erfolgreichem Selbstmarketing – diesbezüglich kann die Bahn sicher von der Autoindustrie lernen. Immerhin hat die Popularität des Themas dazu geführt, dass sich LST- und Betriebsexperten verstärkt darüber Gedanken machen, wie die Erträge der Digitalisierung für die zukünftige Betriebssteuerung nutzbar gemacht werden können.

Um auf der Basis existierender technischer Lösungen einen neuen Schub in der Automatisierung des Bahnbetriebes auszulösen, bedarf es nur eines Anstoßes. Das schreibt Prof. Jürgen Trinckauf, Inhaber des  Lehrstuhls für Verkehrssicherung der TU Dresden, in unserem Leitartikel. Einem hochautomatisierten, fahrerlosen Fahren auch im allgemeinen Eisenbahnverkehr stehen keine wesentlichen technischen Probleme entgegen. Zu bewältigen sind aber bahnspezifische betriebliche Herausforderungen, auf die Prof. Jörn Pachl, Leiter des Instituts für Eisenbahnwesen der TU Braunschweig, in seinem Beitrag eingeht.

Lesen Sie außerdem: Auf Sylt ist Thales und der DB die Anbindung eines elektronischen Stellwerkes mittels Kryptografietechnik gelungen, mit der Software iTrace erfasst DB Netz die Bedarfe der Kunden bei der Entwicklung der Schieneninfrastruktur, und: In Abu Dhabi können Auszubildende das „Railway Diploma“ erwerben – ein Qualifizierungsangebot der DB Railway Academy für betriebliche Personale.

Viele Anregungen und Erkenntnisse beim Lesen wünscht

Ihr Martin Nowosad,

Chefredakteur