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Editorial 04/2006

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

von Beginn an war die Eisenbahn in Deutschland und anderswo Grundlage der Industrialisierung und damit des wirtschaftlichen Aufschwungs. Nur mittels Eisenbahn war es möglich, die zur Befriedigung des schnell wachsenden Energiebedarfs notwendige Kohle in ausreichender Menge und Zeit zu den Fabriken zu bringen. Ebenso spielte die Bahn eine wesentliche Rolle beim Transport vom Hersteller zu den Großund Einzelhandelskunden.

Mitte der 60er-Jahre wurde mehr und mehr das Auto genutzt um das Verlangen nach immer größerer Mobilität zu erfüllen. In der Folge wurde das Straßennetz immer rascher ausgebaut. Gleichzeitig sank der Transportbedarf für die so genannten Montangüter (im Wesentlichen Kohle und Stahl). Beides führte zu einem Niedergang der Bahnen. Während die Deutsche Bahn zu Beginn der 50er-Jahre noch schwarze Zahlen schrieb, folgte nun ein stetig wachsendes Defizit. Diese Entwicklung schien trotz großer Bemühungen seitens der Bahn wie der Verkehrspolitik über lange Jahre unumkehrbar.

Erst der drohende Verkehrsinfarkt auf der Straße und die sich abzeichnende Unbezahlbarkeit des Systems Bahn führten zu einem Umdenken. So ist es mittlerweile erklärtes Ziel der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten, den Anteil der Schiene am Verkehrsaufkommen deutlich zu steigern. Um dieses zu erreichen ist jedoch noch eine Vielzahl technischer und organisatorischer Harmonisierungsmaßnahmen durchzuführen.

In unserem Leitartikel erläutert Joachim Fried, Konzernbevollmächtigter für Europäische Angelegenheiten und Wettbewerb, die Korridorstrategie für die Entwicklung des europäischen Schienenverkehrs.

Innerhalb der Berufsausbildung bei der Deutschen Bahn AG liegt ein Schwerpunkt in einer Förderung des selbständigen Lernens. Ein Baustein dieses Programms ist die so genannte Projektarbeit. Im Laufe der zweieinhalbjährigen Ausbildung zum Kaufmann/ -frau für Verkehrsservice nehmen die Auszubildenden an mehreren Projekten teil. Planung, Durchführung und Auswertung erfolgen dabei weitgehend in Eigenregie. Ende letzten Jahres war „Deine Bahn“ Gegenstand eines solchen Projekts. 22 Auszubildende der Regionen Südost und Ost führten eine Produktanalyse durch und schrieben dazu einen Beitrag (Seite 62).

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen unserer neuesten Ausgabe.

Mit besten Grüßen
Ihr Redaktionsteam Deine Bahn

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