Liebe Leserinnen, liebe Leser,
dass die vom ehemaligen DB-Vorstandsvorsitzenden Rüdiger Grube angestoßene Digitalisierungsoffensive im Konzern an Fahrt abnimmt, ist aber auch nach dessen Abgang nicht zu erwarten. Zum Ende vergangenen Jahres hat die DB ihre digitalen Aktivitäten mit der Gründung der Tochtergesellschaft Digital Ventures noch einmal aufgewertet. Auf der nun vor der Tür stehenden CeBIT, der weltgrößten Messe für Informationstechnik in Hannover, präsentiert die Bahn die Früchte ihrer Zusammenarbeit mit jungen Unternehmen aus der Startup-Szene.
Fest steht, dass die von der Digitalisierung angetriebene Veränderung der Arbeitsgesellschaft auch vor der Bahn nicht halt machen wird und kann. Beispielhaft dafür steht der in diesem Heft beschriebene, interne Veränderungsprozess bei DB Systel, der für Bahn-Verhältnisse geradezu revolutionär ausfällt. Eine immer größere Rolle spielt die Verarbeitung der immensen Menge an Daten, die bei der Bahn Tag für Tag anfallen. Aus ihnen soll nicht zuletzt neuer Nutzen für die Kunden erwachsen. Innerhalb des Konzerns hat sich die DB Systel zur Aufgabe gemacht, die Themen Cloud Computing und Open Data voranzutreiben. Im Leitartikel erläutert Gerhard Hofer, Geschäftsführer Operations, warum Digitalisierung und Cloud zusammen gehören und wie der DB-interne IT-Dienstleister die Bahn in die „Wolke“ führt. Wie aus der Analyse von Daten neue Geschäftsmodelle entstehen, verrät Tobias Friedrich in seinem Beitrag. Die Datenberge für die weitere Verwendung zu erschließen, ist Kernaufgabe von Data Scientists und Data Engineers. Hannah Richta von DB Cargo stellt die neuen Berufsbilder vor.
Lesen Sie außerdem in diesem Heft: Wie die Bundesnetzagentur den Wettbewerb auf dem Eisenbahnmarkt stärken will, warum unser Autor Michael Rüffer trotz fortschreitender Automatisierung skeptisch bezüglich der Möglichkeit autonomen Fahrens auf der Schiene ist, und wie die Technische Hochschule in Aachen ihr Profil als Standort für Forschung und Lehre im Bereich der Schienenverkehrstechnik schärft.
Eine angenehme und anregungsreiche Lektüre wünscht
Ihr Martin Nowosad,
Chefredakteur