An den Hochschulen geht die Reform ausgelöst durch den Bologna Prozess, in den Endspurt. Die alten Diplom- und Magisterstudiengänge sterben allmählich aus. Vielerorts entstehen innovative Studiengänge, die sich inhaltlich nicht mehr an den Hobbys der Professoren, sondern stärker an der Berufsqualifizierung der Studenten orientieren. Doch noch läuft nicht alles rund. Etliche Lehrpläne sind zu überfrachtet, die Hochschulen sprechen sich zu wenig ab und allzu viele Professoren reden die Reform schlecht. Die Folge: verunsicherte Studenten. Viele klammern sich an den Master, weil sie dem Bachelor als Karrierevehikel nicht trauen.
Verunsichert sind die Studenten aus verschiedenen Gründen. Zum einen ist der Bologna-Prozess noch immer eine Baustelle. Selbst jene Bildungsexperten, die von Anfang an die Reform befürwortet haben, sehen Mängel in der Umsetzung. Verunsichert sind die Studenten aber auch, weil das Gros der Professoren die Erneuerung prinzipiell ablehnt und diese Ablehnung im Studienalltag auch kundtut.
Verunsichert sind die Studenten aber vor allem, weil sie nicht wissen, welche Perspektiven ihnen der Bachelor eröffnet. Die meisten Studenten möchten einen Master dranhängen, wissen aber noch gar nicht, ob sie einen Platz bekommen. Gleichzeitig bezweifeln sie, dass sie mit dem Bachelor allein eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Beunruhigend ist allerdings, dass die Verunsicherung der Studenten in den letzten Jahren nicht allmählich abgenommen, sondern im Gegenteil noch zugenommen hat.