Liebe Leserinnen, liebe Leser,
beflügelt durch den Ausgang der Europawahl und die freitäglichen Schülerproteste ist Schwung in die öffentliche Debatte zum Klimaschutz gekommen. Vor dem Hintergrund von Diesel- Fahrverboten in deutschen Innenstädten, des zunehmenden innereuropäischen Flugverkehrs und der wachsenden LKW-Transporte auf den Straßen erscheint das Ziel, mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern, umso dringlicher. Die Zeit des Handelns hat begonnen, resümiert Andreas Gehlhaar, Leiter Umwelt bei der Deutschen Bahn, in unserem Leitartikel. In Sachen Emissionsreduktion und Umstellung auf erneuerbare Energien hat sich der Konzern noch ambitioniertere Ziele gesetzt, um die Rolle der Bahn als Umweltvorreiter im Verkehr auszubauen.
Sich als umweltfreundliche Alternative zum Flieger im innerdeutschen und grenzüberschreitenden Verkehr zu etablieren, ist auch das Ziel der DB Fernverkehr AG. Seit Reisende in ICE- und IC-Zügen komplett mit Ökostrom unterwegs sind, konnte der grüne Anteil am gesamten Bahnstrom um 13 Prozent gesteigert werden. Der neue Fahrgastrekord im Fernverkehr vom vergangenen Jahr und der Erfolg der Schnellfahrstrecke Berlin–München zeigen, dass Bahnfahren attraktiv ist. Damit die Bahn ihre neuen Fahrgäste aber auch dauerhaft bindet, muss die Qualität stimmen: Wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit verbessert werden sollen, erläutert Philipp Nagl, Vorstand Produktion bei der DB Fernverkehr AG. Zwei weitere Beiträge stellen Maßnahmen für mehr Reisekomfort an Bord der Fernzüge vor.
Ein zentrales Kriterium für die Akzeptanz des Schienenverkehrs ist der Lärm. Die Bahn werde ein leiser Nachbar sein, versprach Verkehrsminister Andreas Scheuer anlässlich des Starts des neuen Lärm-Monitorings an vielbefahrenen Bahnstrecken. Im Fokus unserer aktuellen Ausgabe stehen Maßnahmen für die Minderung des Schienenlärms am Fahrweg, von Schienenstegdämpfung bis zu innovativen Schallschutzwänden.
Lesen Sie außerdem in diesem Heft: Mit den Eisenbahnpaketen und den neuen Bestimmungen zum Sicherheitsmanagement treibt die EU die Liberalisierung und die Interoperabilität des europäischen Schienenverkehrs voran, und: Von Bibern, Wasserbüffeln und Insekten – was die Deutsche Bahn für den Artenschutz tut.
Viele Anregungen und Erkenntnisse beim Lesen wünscht
Martin Nowosad
Chefredakteur