Liebe Leserinnen, liebe Leser,
was wir in der vorherigen Ausgabe für das automatisierte Fahren festgestellt haben, gilt auch für die Elektromobilität: Beide Themen nimmt die Autoindustrie für sich in Anspruch, obwohl die Schiene in beiden Fällen der eigentliche Vorreiter ist. Zu sehen ist dies zum Beispiel am öffentlichen Personennahverkehr, der mit elektrischen, schienengebundenen Verkehrsmitteln für umweltfreundliche urbane Mobilität steht.
Der Umstieg von Diesel- auf Elektroantriebe für die Straße ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit. Den Stand der Entwicklung im ÖPNV und die nun anstehenden Aufgaben beschreibt BVG-Chefin Sigrid Nikutta in unserem Leitartikel: Sie reichen von der Fahrzeugentwicklung über Lade- und Instandhaltungskapazitäten bis hin zu Finanzierungsinstrumenten.
Aber auch die klassische Infrastruktur für die öffentlichen Verkehrsangebote auf Schiene und Straße darf nicht vernachlässigt werden, sondern muss mit der steigenden Nachfrage in den Städten Schritt halten. In diesem Zusammenhang zeigt VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel auf, wie der Verkehrsverbund der Metropolregion Berlin-Brandenburg das Schienennetz für den prognostizierten Bedarf weiterentwickelt – und wie die Fahrgäste eine Zugfahrt in einer Regionalbahn im Jahr 2025 erleben könnten.
Wie aktuell die Frage nach der Autonomisierung der Bahnbranche ist, zeigen gleich mehrere Beiträge zu unterschiedlichen Aspekten dieses Themas von fahrerlosen ÖPNV-Shuttles über den sogenannten Güterwagen 4.0 und der Vision eines vollautomatischen Bahnsystems bis hin zum Projekt „Fahr umweltbewusst“, mit der die Allianz pro Schiene den Einsatz von Fahrerassistenzsystemen im Personen- und Güterverkehr voranbringen will. Der Bahn Fachverlag ist Mitglied im Projektbeirat, und Verlagsleiter Thorsten Breustedt fasst in einem eigenen Beitrag den derzeitigen Stand der Diskussionen zusammen.
Viele Anregungen und Erkenntnisse beim Lesen wünscht Ihr
Ihr Martin Nowosad,
Chefredakteur