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In Kürze

Auszeichnung für Eppstein und Winterberg: Zwei Bahnhöfe für die Bürger

Außenaufname des Bürgerbahnhofs Winterberg
Bahnhof und Bürgerbüro in Einem: Winterberg (Foto: stephan-roehl.de)

Die Preisträger des 15. Wettbewerbs „Bahnhof des Jahres“ sind zwei ausgewiesene Bürgerbahnhöfe: Das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene hat in diesem Jahr zwei Verkehrsstationen im hessischen Eppstein und in Winterberg in Nordrhein-Westfalen für besondere Kundenfreundlichkeit ausgezeichnet. Die Jury übergab die Siegerurkunden Ende August in Berlin an die anwesenden Bahnhofsmanager und Bürgermeister der beiden Städte.

Den Siegerbahnhöfen ist gemein, dass sie nach Sanierung beziehungsweise Neubau multifunktional genutzt werden. So sind nebengastronomischen undtouristischen Angeboten auch städtische Einrichtungen in den Bahnhofsgebäuden untergebracht: in Eppstein das Bürgeramt, indem Pendler auf dem Weg ins Rhein-Main-Gebiet ihre Behördengänge erledigen können, in Winterberg neben dem Bürgerservice auch die Volkshochschule sowie das Jugend- und Gesundheitsamt.

Bahnhofsgebäude von Eppstein mit dem historischen Stadtbild im Hintergrund
Das kernsanierte Bahnhofsgebäude von Eppstein fügt sich gut in die Kulisse der Altstadt ein (Foto: stephan-roehl.de)

Nicht nur das Nutzungskonzept, sondern auch das Erscheinungsbild der Bahnhöfe überzeugte die Jury der Allianz pro Schiene: Das kernsanierte Sandsteingebäude von Eppstein vor dem Hintergrund der Burg füge sich hervorragend in das historische Stadtbild ein, so die Juroren. Der Bahnhof in Winterberg wiederum sei futuristisch und farbenfroh, aber kein Neubau von der Stange. Die einer Skischanze nachempfundene Dachkonstruktion stelle einen architektonischen Bezug zum Wintersportort her und mache damit ein Identifikationsangebot an die Bürger.

Die diesjährigen Bahnhöfe des Jahres seien Beispiele einer gelungenen Kooperation von Kommunen und Deutscher Bahn, lobte Bernd Koch, Vorstandschef von DB Station&Service, bei der Siegerehrung in Berlin. Eppstein und Winterberg bezeichnete er als Zentren kundenorientierter Mobilität undwichtige Anlaufstellen für Bürger und Touristen. Mit der Unterbringung von kommunalen Verwaltungs- und Serviceeinrichtungen würden auch aus heutiger betrieblicher Sicht überdimensionierte Bahnhofsgebäude sinnvoll genutzt.

Ziel der DB sei es, Verkehrsstationen zu Orten der Begegnung zu machen, die sich gut in das städtische Umfeld einfügen, sagte Koch weiter. Er verwies darauf, dass die Bahn im Rahmen ihrer Qualitätsoffensive bereits 1,2 Milliarden Euro in die Modernisierung von mehr als 700 Bahnhöfen investiert hat – bis 2021 sind insgesamt 5,5 Milliarden Euro vorgesehen.

Anlässlich von 15 Jahren Bahnhof des Jahres erläuterte Andreas Geißler, Referent für Verkehrspolitik bei der Allianz pro Schiene, den Anwesenden die Zusammensetzung und Arbeitsweise der Jury. Ausschlaggebend für die Bewertung und Auswahl der Siegerbahnhöfe sei der Gesamteindruck, zu dem neben Funktionalität und Sauberkeit auch der Wohlfühlfaktor zähle.

Als ein Fazit der bisherigen Geschichte des Wettbewerbs betonte auch Geißler die entscheidende Rolle der Zusammenarbeitaller beteiligten Akteure – von der Bahn über Länder, Kommunen und Aufgabenträger bis hin zu privaten Investoren – für die Qualität der Bahnhöfe.

Ausführliche Porträts der Siegerbahnhöfe und Bildergalerien gibt es auf dem Online-Angebot der Allianz pro Schiene.

(17.09.2018)