Der demografische Wandel ist ein zentrales Thema auch und besonders für die Deutsche Bahn AG. Das Unternehmen steht vor einem kräftigen und zügigen Anstieg der Zahl älterer Mitarbeiter. Bereits heute ist ein Drittel der Bahn-Beschäftigten in Deutschland 50 Jahre und älter. Das Durchschnittsalter von derzeit 44,5 Jahren wird bis 2015 auf 50 Jahre steigen. Zwischen 2006 und 2015 rechnen wir mit einer Verdoppelung unserer Mitarbeiterzahl im Alter von 50 Jahren und mehr von 30 auf 60 Prozent. Diese Zahlen zeigen, dass der demografische Megatrend der Alterung, der die deutsche Bevölkerung erst allmählich erfassen wird, im Unternehmen Bahn bereits deutlich spürbar ist.
Welche Konsequenzen damit verbunden sind, liegt nicht unbedingt auf der Hand. Hätte man noch vor wenigen Jahren ohne Weiteres eine pessimistische Einschätzung erwarten dürfen, so ist die Diskussion inzwischen sehr viel differenzierter geworden. Gelegentlich ist jetzt sogar von einer „demografischen Rendite“ die Rede, die gerade die positiven Seiten von Alterung und Schrumpfung z.B. für Umwelt und Lebensqualität unterstreicht.
Welche Schlussfolgerungen ziehen nun aber Unternehmen, um deren Perspektive es hier gehen soll? Vieles hängt davon ab, durch welche Vorstellungen und von welchen Einstellungen gegenüber Alter und Altern sowohl Personalverantwortliche als auch die Mitarbeiter selbst geprägt sind. Weil Unternehmen Menschen – junge wie alte – naturgemäß vor allem als Mitarbeiter im Blick haben, entsteht ihre Sichtweise entsprechend aus ihren Erfahrungen – und Vorurteilen – im Umgang mit älteren Mitarbeitern. Diese Sichtweise, und darin liegt ihre Bedeutung, entscheidet mit darüber, was jemandem zugetraut wird und was dieser sich selbst zutraut. Entscheidend für die Sicht auf Mitarbeiter ist insbesondere deren Leistungs- und Beschäftigungsfähigkeit, die sich anhand von drei Kriterien beurteilen lässt:
1: kognitives Können als Qualifikation und Kompetenz,
2: physisches Können als gesundheitliche Tüchtigkeit und
3: die erforderliche Motivation und Leistungsbereitschaft im Job.