Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wenn beim Thema Schienenpersonennahverkehr von Wettbewerb die Rede ist, geht es in erster Linie um den Wettbewerb zwischen Unternehmen. Aus der Sicht der den öffentlichen Personennahverkehr beauftragenden Bundesländer mag dabei der Gedanke Pate stehen, für die Nutzer und den Steuerzahler günstigere Konditionen bezüglich Preis und Qualität herauszuhandeln. Nicht nur angesichts der derzeitigen Diskussion zur bevorstehenden Klimakatastrophe sondern durchaus unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten stellt sich aber immer drängender die Frage, wie es mit der Konkurrenz zwischen den Verkehrsträgern steht. Unter dem Titel „10 Jahre Regionalisierung“ setzen sich Heinrich Brüggemann, Vorsitzender der Geschäftsführung und Joachim Künzel, Leiter Unternehmensentwicklung, DB Regio NRW GmbH, mit dem Thema Wettbewerb auseinander.
Ebenfalls mit diesem Thema befasst sich auch die Studie „Europäische Gütereisenbahnen 2015“. Über deren Ergebnis berichten Joris D’Incà (Director) und Urs Mosimann (Principal), beide Mercer Management Consulting, Zürich. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Liberalisierung des Schienengüterverkehrs in ganz Europa nur schleppend vorangeht – auch in Deutschland. Als Beleg wird angeführt, dass der Anteil von Railion, SBB Cargo und Rail Cargo Austria auf ihren jeweiligen Heimatmärkten noch über 80 Prozent liegt. Dies liest sich zwar nicht schmeichelhaft, und vielleicht kann man auch zu anderen Ergebnissen kommen. Die Verfasser der Studie sehen es jedenfalls so.
Wichtiger als Studien ist im Wettbewerb allerdings die Gunst der Kunden, um die es zu ringen gilt. Im vergangenen Jahr ist Railion stärker gewachsen als der Markt. Railion ist die führende Güterbahn und das größte Transportunternehmen in Europa. Der Railion-Verbund setzt sich aus Railion Deutschland, Railion Nederland, Railion Danmark und Railion Italia zusammen und arbeitet mit Hochdruck am Ausbau der europäischen Relationen, um die Systemvorteile der Schiene nutzen zu können. Mit einer internationalen Aufstellung, die derzeit keine andere Bahn in Europa bietet, ist Railion bestens aufgestellt. Railion bietet bereits heute grenzüberschreitende Verkehre aus einer Hand – täglich an die hundert Railion-Güterzüge ohne Halt und aufwändige Abfertigungsprozesse quer durch den europäischen Kontinent. Mehr als 60 Prozent des gesamten Transportvolumens gehen mindestens über eine innereuropäische Grenze.
Übrigens: Die eigenständige DB Netz AG betreibt die Schieneninfrastruktur. Die Bundesnetzagentur wacht als Aufsichtsbehörde darüber, dass dies diskriminierungsfrei erfolgt.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen unserer neuesten Ausgabe.
Mit besten Grüßen
Ihr Redaktionsteam Deine Bahn