Die Klebstofftechnik ist zu einer Schlüsseltechnologie geworden, die andere Fügetechnologien mehr und mehr ersetzt. Wie das Beispiel der Automobilindustrie zeigt, enthält ein Auto heute rund 15 bis 18 kg Klebstoff. Sowohl der Motor- wie auch die Karosserieteile werden geklebt, und dies aus gutem Grund: Geklebte Kraftfahrzeuge schneiden im Crashtest allgemein besser ab als geschweißte. Dafür gibt es natürlich eine einfache Erklärung: Ein Klebstoff verbindet zwei Werkstoffe (Fügeteile) nach dem Zusammenfügen, ohne sie zu beeinträchtigen. Hingegen werden durch die Erwärmung beim Schweißen die spezifischen Eigenschaften der Werkstoffe verändert, während beim Nieten oder Schrauben Löcher gebohrt werden, die die Fügeteile verletzen und damit schwächen. Direkt eingeklebte Front- und Heckscheiben erhöhen die Steifigkeit des Fahrzeugkastens und erlauben die Konstruktion von Fahrzeugen, die mit niedrigen CW-Werten zu einer erheblichen Energieeinsparung beitragen. Heute werden alleine neun Prozent der gesamten jährlichen Klebstoffproduktion im Automobilbau verbraucht.
Anwendung der Klebstofftechnik im Fahrzeugbau
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