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Editorial 04/2004

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

in unserer letzte Ausgabe haben wir Ihnen die Aktivitäten der Betriebsführung zur Verbesserung der Pünktlichkeit und damit der Betriebsqualität vorgestellt.

Grundlage der Pünktlichkeit ist der Fahrplan. Er gibt die Soll-Fahrlage vor.

Nur wer einen Plan hat, ist überhaupt in der Lage festzustellen, wo er aktuell steht. Diese Aussage ist zwar trivial, aber vielleicht hilft es doch, sich den Sachverhalt ab und zu bewusst zu machen.

Haben Sie sich einmal gefragt, wer eigentlich die Fahrpläne erstellt? Die Eisenbahnverkehrs-unternehmen, deren Züge ja danach fahren, oder das Eisenbahninfrastrukturunternehmen?

Der Fahrplan regelt, welche Züge, zu welcher Zeit und mit welcher Geschwindigkeit die Eisenbahninfrastruktur benutzen. Das heißt, er bestimmt über die planmäßige Belegung der Gleise durch den einzelnen Zug. Und er muss gleichzeitig eine reibungslose planerische Abstimmung zwischen täglich über 35.000 Zügen herbeiführen. Neben der Planung dieser hohen Zugzahl muss noch Raum bleiben für nur kurzfristig planbare Zugfahrten, wie Sonderreiseund -güterzüge, Triebfahrzeugleerfahrten, Bauund Werkstattfahrten usw. Aus den genannten Gründen erfolgt die Konstruktion der Fahrplantrassen bei der DB Netz AG, dem Eisenbahninfrastrukturbetreiber.

Als Kernelement des Eisenbahnbetriebes sind für die Konstruktion der Fahrplantrassen Sicherheit und Qualität oberstes Gebot.

Es versteht sich von selbst, dass ein so komplexes Gebilde wie der Fahrplan mit DV-technischer Unterstützung erstellt wird. Das entsprechende DV-System heißt RUT-K; dies steht für „Rechnerunterstützte Trassen-Konstruktion“.

In diesem System sind die Streckendaten hinterlegt, wie beispielsweise die Neigungsverhältnisse (Steigung bzw. Gefälle oder wie Fachleute sagen: Streckenwiderstand). Des Weiteren werden auch Fahrzeitzuschläge berücksichtigt, etwa für die nach der Jahresbaubetriebsplanung vorgesehenen Bauarbeiten.

Weitere wesentliche Einflussgrößen für die Erstellung eines Fahrplans sind selbstverständlich die Anforderungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen: Zum Beispiel: Zu welcher Zeit sollen mit welchem Triebfahrzeug welche Lasten wie schnell befördert werden?

Auch die Wechselwirkung auf andere Fahrplantrassen ist zu berücksichtigen, da durch unterschiedliche Geschwindigkeiten auch die Durchlassfähigkeit der Strecke (Züge pro Stunde) berührt wird.

In unserem Leitartikel schildert Godehard Weber, Leiter Vertrieb und Fahrplan in der Zentrale der DB Netz AG die komplexen Zusammenhänge, die bei der Erstellung der Fahrpläne als Grundlage jedweder Pünktlichkeit zu berücksichtigen sind.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen unserer neuesten Ausgabe.

Mit besten Grüßen
Ihr Redaktionsteam Deine Bahn

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