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Neues Drehgestell für die Lehre an der TU Berlin

Ein Koloss mit einem Gewicht von rund 7 Tonnen: Das Siemens-Drehgestell Typ SF 600 LDG (Foto: Jet-Foto / Kranert)

Die Deutsche Bahn AG hat dem Fachgebiet Schienenfahrzeuge an der Technischen Universität Berlin ein ausrangiertes Siemens Drehgestell vom Typ SF 600 LDG zur Verfügung gestellt. Dort steht es nun in unmittelbarer Nähe zum Hörsaal des Fachgebietes und dient so den Studierenden als Anschauungsobjekt in der Lehre.

Das Drehgestell wurde in den vergangenen 16 Jahren in der DB Baureihe 605, zuletzt auf der Relation Berlin Kopenhagen, eingesetzt und ist auf eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde ausgelegt. Professor Dr. Ing. Markus Hecht, Inhaber des TU Lehrstuhls am Fachgebiet Schienenfahrzeuge, sprach bei der feierlichen Übergabe des Drehgestells von einem „gewaltigen Geschenk“ der DB und hob die enge Verbindung seines Fachgebietes mit der Bahnbranche hervor: 90 Prozent der Absolventen blieben nach ihrem Studium der Branche erhalten; deshalb sei er sicher, dass diese Investition sich für alle Beteiligten auszahle, sagte Hecht.

Das Zustandekommen dieser Aktion ist das beste Beispiel für die enge Zusammenarbeit: Mit Robin Laier von der DB Fernverkehr AG initiierte ein ehemaliger Student des Fachbereiches die Übergabe des Drehgestells, zusammen mit seinem Kollegen Thomas Debor. Christine Rehbein vom Hochschul Management der Deutschen Bahn sorgte zudem für die Organisation und den feierlichen Rahmen der Übergabe.

Das Drehgestell soll an der TU mit mehreren Vorlesungen und Themen verknüpft werden, namentlich bei den Themen Spurführungstechnik, Federungs- und Dämpfungselemente sowie Radsatzführung, Drehgestellkonstruktion, Neigetechnik und Bremstechnik. Auch eine Integration in Forschungsprojekte an der TU ist den Angaben zufolge denkbar: So biete sich auch die Möglichkeit an, einen Teil der am Drehgestell vorhandenen Komponenten für Demonstrationszwecke funktionsfähig zu gestalten, um sie dann über Computersimulationen der Bremstechnik und Fahrzeugdynamik, zwei Forschungsschwerpunkte am Fachgebiet Schienenfahrzeuge, anzusteuern.

Die Eigenschaften des neuen TU Anschauungsobjektes bestehen unter anderem aus einer sekundärgefederten, elektromechanischen Neigetechnik, einer aktiven Wagenkastensteuerung, einer Sekundärfederstufe mit Luftfedern, einem Drehhemmungssystem mit geschwindigkeitsabhängig schaltbaren, hydraulischen Dämpfern sowie vier Radscheibenbremsen.

(06.02.2018)